Studienfahrt nach Rom

30.000 Schritte täglich in der ewigen Stadt

Schülerinnen und Schüler der Weiltalschule Weilmünster unternehmen eine Studienfahrt nach Rom

Wer Latein lernt, sollte nach Rom fahren! Nachdem in den Jahrgangsstufen 7 - 10 des Gymnasialzweigs der Weiltalschule Weilmünster Latein als zweite Fremdsprache gelernt wird, stand für die beiden Lateinlehrerinnen der Weiltalschule Weilmünster, Frau Krüger und Frau Schmittel, fest, dass ihre "Lateiner" das Angebot einer Studienfahrt nach Rom erhalten sollten. Historisch interessierten weiteren Schülerinnen und Schülern der kooperativen Gesamtschule stand die Fahrt ebenfalls offen. Ein Angebot, von dem dann auch einige Nicht-Lateiner Gebrauch machten. Alle Fahrtteilnehmer waren verpflichtet, einen Beitrag zum gemeinsamen Rom-Reiseführer zu erstellen, der, für alle kopiert, die Grundlage für den Besuch der an den einzelnen Tagen geplanten Stationen darstellte.

Die Studienfahrt nach Rom Anfang Mai startete in Weilmünster, geflogen wurde ab Köln-Bonn mit dem BVB-Mannschaftsairbus - zum Leidwesen aller hessischen Eintracht Frankfurt Fans. Der römische Flughafen Leonardo da Vinci in Fiumicino empfing die Gruppe aus Weilmünster mit strahlendem Sonnenschein. Schon die etwa einstündige Busfahrt in die Innenstadt gab einen ersten Eindruck von der Landschaft Latiums mit seinen prägenden Pinien und Zypressen. Nach Hotelbezug und gemeinsamem Abendessen begeisterte der erste Blick von der U-Bahnstation Colosseo auf das abendlich erleuchtete Amphitheater. Neben Kolosseum, Konstantinsbogen und Forum Romanum besuchten die Weilmünsterer zum Ausklang des ersten Tages die illuminierten Kaiserforen und die Trajanssäule.

Der zweite Exkursionstag stand ganz im Zeichen der römischen Antike. Das Beförderungsmittel im Zentrum der Stadt sind, wie in der Antike, die eigenen Füße - gemessen wurden von den Schülerinnen und Schülern 30.000 Schritte für diesen Tag. Sie führten zusammen mit einem Reiseführer durch das Forum Romanum, das Zentrum der antiken Welt, und das Kolosseum. Die Mittagspause gab Gelegenheit, Pizza, Pasta und den besten Espresso des Lebens zu kosten, um gestärkt zum Circus Maximus und dem "Lügendetektor" des Mittelalters, der Bocca della Verità in der Säulenvorhalle der römischen Kirche Santa Maria in Cosmedin, furchtlos die eigene Hand entgegenzustrecken. Durch die große Mundöffnung flossen zu römischer Zeit die Abwässer der Cloaca Maxima in den Tiber. Ein Spaziergang entlang seinen Ufern und Brücken führte zur Piazza Navona, dem Pantheon und der Fontana di Trevi. Die erschöpfte Gruppe wurde mit einer Kostprobe des besten römischen Eises bei Giolitti belohnt, das nicht nur einige Schüler an den Folgetagen wieder anlockte.

Wenn der Papst in Rom weilt, hält er mittwochs Audienz. Daran sollte teilgenommen werden. Nach besonders frühem Frühstück und umfangreichen Sicherheitskontrollen am Vatikan wurde die Gruppe der Weiltalschule Weilmünster auch gleich auf dem Petersplatz über eine Ansage begrüßt. Nur wenige Meter entfernt fuhr das Papamobil mit Papst Franziskus an der Gruppe vorbei. Gespannt lauschte man dem Bericht über seinen letzten Auslandsbesuch, der in den verschiedensten Sprachen wiedergegeben wurde. Der Besuch des Petersdoms schloss sich nach einer Pause an. So viel Kunst, eine solche Größe und Schönheit begeisterte und überwältigte seine Besucher auf Anhieb. Abgerundet wurde der Besuch des Vatikans mit dem Aufstieg auf die Kuppel der Papstkirche. 551 Stufen waren für einen faszinierenden Blick aus der Kuppel in die Peterskirche und anschließend den 360-Grad Blick auf Rom, den Tiber, die Vatikanischen Gärten bis zum Apennin zu bewältigen. Das Treppensteigen hat sich gelohnt!

Eine antike Stadt als Gesamtanlage kennenzulernen sollte der Ausflug nach Ostia Antica ermöglichen. Der ehemalige Hafen des antiken Rom versandete und wurde so als die größte zusammenhängende antike Stadtlandschaft nach Pompeji erhalten. In Ostia geht man jeden Schritt auf antikem Pflaster, erlebt man direkt, welche Infrastruktur eine antike Hafenstadt prägte und wie viele Religionen einträchtig zusammenlebten. Man geht einfach hinein in eine Therme, eine Imbissstube, ein Mietshaus, das Theater, den Tempel, die Färberei, die Mühle, den Handelsplatz für die internationale Schifffahrt, das Forum oder in eines der anderen zahlreichen Gebäude und lässt sich auf die Welt der Antike und ihrer Menschen ein. Wer noch tiefer in die Welt der Antike eintauchen wollte, konnte anschließend freiwillig zum Besuch der Caracalla Thermen mitkommen, um sich von ihren Ausmaßen als größter Therme der Antike selbst zu überzeugen. Eine Gruppe interessierter Schüler ließ sich nicht davon abhalten, sich anschließend auch noch die Kirche Santa Maria Maggiore anzusehen, die sie mit ihrer kunstvollen Schönheit und Pracht für sich einnahm.

Der letzte Tag in Rom führte unter die Erde und in die Luft. Für manche Exkursionsteilnehmer war der Gang in die Katakombe St. Agnese fuori le Mura der Höhepunkt der Reise. Etwas gruselig war es schon, jahrtausendealten Knochen zu begegnen. Beeindruckt hat die Katakombe mit dem Grab der Heiligen Agnes, ihrer Geschichte, ihren Relikten und ihrer Weitläufigkeit. Der anschließend geplante Rückflug sollte anders verlaufen als geplant, da der Flug der Gruppe storniert worden war. Der verspätete Rückflug über Düsseldorf brachte dann aber doch alle gesund in der späten Nacht nach Weilmünster zurück. Das große Interesse der Schülerinnen und Schüler an der antiken Stadt Rom, ihre Fähigkeit sich selbstständig in Rom zu orientieren und ihre absolute Zuverlässigkeit haben die Reise für alle zu einer besonderen Studienreise werden lassen.

Abschließend sei dem deutschen Altphilologenverband, LV Hessen herzlich gedankt für die Auswahl des Konzepts der Romfahrt der Weiltalschule Weilmünster und die damit verbundene finanzielle Unterstützung der Reise.

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