Verabschiedung der Abgängerinnen und Abgänger der Weiltalschule

Die Weiltalschule bereitet ihren Abgängern einen würdigen Abgang – Corona soll nicht die Oberhand gewinnen

Nachdem die Schulband unter der Leitung von Tobias Schneider mit dem Lied „Helter Skelter“ von den Beatles die Feierlichkeiten eröffnet hatte, begrüßte die Schulleiterin Anette Schmittel die Abgängerinnen und Abgänger. Sie betont, dass sie sich freut, dass gefeiert werden kann – auch wenn die Verabschiedung mehrfach in kleinen Gruppen und ohne die wichtigsten Personen, die Eltern und LehrerInnen, stattfinden muss.

Auch der stellvertretende Schulleiter Ingo Nierfeld begrüßte die Schülerinnen und Schüler und freute sich, dass sich die SchülerInnen herausgeputzt haben. Er wünschte den Abgängern, dass sie ihren Abschluss unter besonderen Umständen besonders genießen können.

Es sei ihm eine Ehre, sich bei denjenigen SchülerInnen, die sich im Verlauf der Jahre besonders für die Schulgemeinde engagiert haben, im Namen des Fördervereins der Weiltalschule bedanken zu können. Eine süße Überraschung überreichte er zusammen mit Silvia Höppel, der Haupt- und Realschulzweigleiterin, an Ali Osmann für seinen freiwilligen Einsatz im Schulkiosk, für den er oft auch seine Pausen geopfert hat, und an Jannik Löw, der – wie auch am heutigen Tag – als Gitarrist der Schulband bei zahlreichen Auftritten, auch an Wochenenden, die Bühne gerockt hat.

Im Namen der SV erinnerte Jonas Spengler an die letzten gemeinsamen Jahre – ein besonderes Ereignis, das auch im Publikum und bei den LehrerInnen Schmunzeln hervorrief, sei eine gemeinsam Protestaktion für Hitzefrei vor fünf Jahren gewesen. Er bedankt sich bei den LehrerInnen und MitschülerInnen und betont, wer keine positiven Erinnerungen an die Zeit an der Weiltalschule habe, „hat echt was verpasst“. Im Anschluss an die Rede der Schülervertretung erheiterten Tobias Schneider und Jannik Löw die Anwesenden mit einer instrumentalen Version des Beatle-Hits „Let it be“. Danach betrat die Schulleiterin die Bühne. In ihrer Ansprache machte sie deutlich, dass gerade alles anders sei. Sie bedauerte es sehr, dass die wichtigsten Menschen, die die Schüler und Schülerinnen bisher auf ihrem Weg begleitet haben, die Eltern, aufgrund der Gegebenheiten nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnten. Dennoch sei sie froh, dass eine Abschlussfeier – trotz Corona funktioniere. „Es funktioniert – wir können feiern, wir sind zusammen und wir können uns unterhalten, ihr habt euch schick gemacht und könnt nachher auch Erinnerungsfotos machen.“, freute sie sich mit den Abgängerinnen und Abgängern.

Frau Schmittel erzählte den Schülerinnen und Schülern von ihrem Geburtstag vor einigen Wochen, an dem sie auch keine Feier ausrichten durfte. Das sei einerseits traurig gewesen, andererseits hätten viele Menschen lieb an sie gedacht. Besonders gefreut habe sie sich über eine symbolische Umarmung, die ihr eine Freundin in Form eines Kunstwerks zukommen lassen hat. Da sie den Schülern heute nicht die Hand geben dürfe, um ihren Respekt vor ihrer Leistung und ihre Freude darüber, dass die SchülerInnen der Weiltalschule so nette sympathische junge Menschen sind, zum Ausdruck bringen zu können, habe sie den Schüler/innen auch eine solche symbolische Umarmung mitgebracht. Und so zeigte sie den Schülerinnen ein selbstgestaltetes Kunstwerk, das auch eine Umarmung symbolisierte. In ihrer Ansprache lobte sie die Jugendlichen, die gerade in der Zeit der Schulschließung viel dazugelernt und zu Beginn der Schulöffnung durch ihre Disziplin dazu beigetragen hätten, dass der Schulbetrieb aufrechterhalten werden konnte. Auch sei deutlich geworden, dass das, was uns ausmache, unsere Werte, Gedanken und Vorstellungen, durch eine Krise nicht zerstört, aber oft herausgestellt würden. Es sei egal, ob man digital oder real ein hilfsbereiter und freundlicher Mensch sei oder vielleicht eher unbeteiligt und egoistisch.

In diesem Sinne gab sie den Jugendlichen einen Spruch des aktuellen Dalai Lama mit auf den Weg, der gut in diese Zeit passt: Öffne der Veränderung deine Arme, aber verliere dabei deine Werte nicht aus den Augen. Am Ende erinnerte die Schulleiterin die Schüler an viele schöne außerunterrichtliche Aktivitäten, wie die Fahrt nach Hastings, die Ski- und Snowboardlehrfahrt, das Erasmus-Plus-Projekt und den Austausch nach Kasachstan. Sie bedankte sich im Namen der Schule bei den Eltern, den Klassen- und FachlehrerInnen, dem Förderverein für die verlässliche, unermüdliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit und bei den Elternvertretern der Klassen (Angelika Kulawik-Simeonov, Bianca Pauly, Nicole Kainz, Madlen Schiebel, Catherine Albrecht, Jasmin Mittendorf, Martina Schöll, Sandra Lommel, Claudia Jung und Claudia Hacke), deren Kinder stellvertretend einen Blumengruß entgegennahmen. Den Schülerinnen und Schülern gab sie auf den Weg, ihr Schicksal mutig in die Hand zu nehmen.

 

Die KlassenlehrerInnen der Abgangsklassen (Hendrik Pfeffer; Kerstin Kilani-Claudi; Canan Sömnez, vertreten durch Jessica Hoffmann, Julia Agafonow und Tobias Noell) richteten im Anschluss einige individuelle Worte an ihre Klassen, bevor sie Ihnen die Zeugnisse überreichten. Herr Pfeffer, erzählte davon, dass er auch einiges gelernt habe – er wisse jetzt, was ein Ehrenmann sei. Frau Kilani-Claudi machte deutlich, dass nicht nur sie, den Schüler/innen Aufgaben erteilt habe, sondern auch andersherum. Beide lobten die Bereitschaft der Klasse, neue Schüler/innen aufzunehmen und zu integrieren und erinnerten auch an diejenigen, die den Weg nicht bis zum Schluss mitgegangen seien, weil das Leben für sie einen anderen Weg einschlug. Frau Sömnez und Frau Hoffmann lobten den Mut, den ihre Schützlinge aufgebracht hätten, um nach dem Hauptschulabschluss in einem Jahr den Realschulabschluss nachzuholen und gratulierten den SchülerInnen zu ihrer Leistung. Frau Agafonow zeigte den SchülerInnen auf, dass sie nicht nur von den Lehrern – sondern auch voneinander und miteinander lernen, indem sie Höhen und Tiefen miteinander erlebten, sie  erinnerte außerdem an schöne gemeinsame Ausflüge und das Pizzabacken an der Schule. Herr Noell gab den Abgängern einige Ratschläge aus seiner eigenen Lebenserfahrung mit auf den Weg, nicht ohne dabei darauf zu verweisen, dass er sich bei keinem dieser Ratschläge wirklich sicher sei. Lediglich das Abstandhalten und Masketragen, sei in diesen Tagen ein Ratschlag, den er ihnen getrost mit auf den Weg geben könnte, deren Wirksamkeit hätten Forscher ja schließlich bewiesen.

Auch die Klassensprecher/innen richteten einige Worte an ihre Lehrer und bedankten sich für viele gemeinsame Jahre und einige besondere Momente.  

Als Klassenbeste wurden Sema Korkutan (H9a), Jula Schuster (H9b), Marvin Sauerborn (H10), Johanna-Leonie Fischer (R10a) und Chantal Peschkov (R10b) geehrt.    

In Ihrer Verabschiedung verwies die Schulleiterin auf die bunten Rosen, von denen jede/r AbgängerIn eine mit nach Hause nehmen konnte – diese Rosen seien bunt und verschieden – so wie die Schüler und sie hoffe, dass auch das Leben für die Schüler bunt und verschieden sei. Sie lud den Jahrgang 2020, der unter besonderen Umständen seinen Abschluss meistern musste, im Jahr 2022, wenn Corona hoffentlich überstanden ist, zum 50-jährigen Weiltalschul-Jubiläum ein und stellte den SchülerInnen und ihren Eltern in Aussicht, dass sie dann noch einmal besonders gewürdigt werden.

Die Feierlichkeiten wurden mit einer besinnlichen „Welturaufführung“ (Anette Schmittel) beendet: Die MusiklehrerInnen der Weiltalschule (Kerstin Ochs (Trompete), Natascha Neumann (Drums) und Tobias Schneider (Gitarre) ließen es sich nicht nehmen, diesen besonderen Jahrgang mit einer instrumentalen Version von „Father and Son“ von Cat Stevens zu verabschieden.
(Artikel: Frau Weis; Fotos: Frau Kasperczyk)